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Question écrite n° 7-1410

de Alexander Miesen (MR) du 24 novembre 2021

au vice-premier ministre et ministre des Affaires sociales et de la Santé publique

Ärztemangel - ländlicher Raum - Verteilung LIKIV-Nummern - Deutschsprachige Studenten - eigenes Kontingent Pénurie de médecins - Zone rurale - Répartition des numéros INAMI - Étudiants germanophones - Contingent propre

Institut national d'assurance maladie-invalidité
Communauté germanophone
médecin
sélection des élèves
pénurie de main-d'oeuvre

Chronologie

24/11/2021Envoi question (Fin du délai de réponse: 23/12/2021)
24/3/2022Réponse

Question n° 7-1410 du 24 novembre 2021 :

Diese Frage bezieht sich auf das Gesundheitswesen (föderale und Gemeinschaftsmaterie), den Ärztemangel.

aus der Antarès-Studie, welche dem Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Jahr 2013 vorgelegt worden ist, geht hervor, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft es sowohl mit einer Überalterung der Ärzteschaft zu tun hat, als auch mit einem Fachärztemangel.

Deutschsprachigen Studenten, die den Beruf des Arztes gerne erlernen und ausüben möchten stehen hierbei vor zwei bedeutenden Hürden.

Zum einen ist die Medizinaufnahmeprüfung in der französischsprachigen Gemeinschaft ausschließlich auf französischer Sprache möglich. Deutschsprachige Studenten erlernen zwar in der Schule gute Französischkenntnisse, werden aber niemals das Niveau eines Muttersprachlers erreichen. Aus Erfahrung erlernt die Mehrheit der Studenten den fachspezifischen Wortschatz erst nach den ersten Studienjahren. Ein Recht auf Chancengleichheit ist meines Erachtens somit nicht gegeben.

Hinzu kommt das Problem der Verteilung der Landesinstitut für Kranken- und Invalidenversicherung (LIKIV)-Nummern. Bisher verfügt die deutschsprachige Gemeinschaft nicht über ein eigenes Kontingent an LIKIV Nummern, weil keine eigene Universität vorhanden ist. Es besteht also die Möglichkeit, dass keinem deutschsprachigen Studenten eine Nummer zugeteilt wird, obwohl er das Studienjahr bestanden hat. Dies führt dazu, dass immer weniger Ärzte der deutschen Sprache mächtig sind. Deutsch ist eine der drei anerkannten Landessprachen und man kann es meiner Meinung nach Bürgern, die einen Arzt innerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft aufsuchen, nicht verdenken, dass sie sich gerade im Gesundheitsbereich in ihrer Muttersprache verständigen wollen.

Aus diesem Grund erlaube ich mir, Ihnen folgende Fragen zu stellen:

1) Wie hoch ist der zusätzliche Bedarf an Allgemeinmedizinern in Belgien? Haben Sie spezifische Zahlen für der Deutschsprachigen Gemeinschaft?

2) Wie hoch ist der zusätzliche Bedarf an Fachmedizinern in Belgien? Haben Sie spezifische Zahlen für der Deutschsprachigen Gemeinschaft?

3) Was halten Sie von einem eigenen Kontingent an LIKIV-Nummern für deutschsprachige Studenten?

4) Können Sie sich eine Liberalisierung des Systems vorstellen?

5) Können Sie sich eine Erhöhung der LIKIV-Nummern vorstellen? Wie stehen Sie zu dem Vorschlag, dass die Ärzte, die ihre LIKIV-Nummer noch haben, aber den Beruf nicht mehr im vollen Umfang ausüben, bei der Programmierung der neuen Nummern nicht berücksichtigt werden?

6) Was gedenken Sie gegen den Ärztemangel speziell im ländlichen Raum zu tun?

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La présente question porte sur les soins de santé (une matière fédérale et communautaire), en particulier sur la pénurie de médecins.

Il ressort d'une étude de la société de consultance Antares, soumise au Parlement de la Communauté germanophone en 2013, que la Communauté germanophone doit faire face non seulement à un vieillissement du corps médical, mais aussi à une pénurie de médecins spécialistes.

Deux obstacles considérables se dressent devant les étudiants germanophones qui souhaiteraient apprendre et exercer la profession de médecin.

Premièrement, en Communauté française, l'examen d'entrée en médecine n'est organisé qu'en langue française. Les étudiants germanophones acquièrent une bonne maîtrise du français à l'école, mais ils n'atteindront jamais le niveau d'un locuteur natif. Par expérience, on sait que la majorité des étudiants ne maîtriseront le vocabulaire spécialisé qu'après les premières années d'études. Selon moi, le droit à l'égalité des chances n'est donc pas respecté.

Deuxièmement, la répartition des numéros INAMI (Institut national d'assurance maladie-invalidité) pose problème. Jusqu'à présent, la Communauté germanophone ne dispose pas de son propre contingent de numéros INAMI, étant donné qu'elle ne compte aucune université. Il se peut donc qu'aucun des étudiants germanophones ayant réussi leurs études ne se voie attribuer un numéro. Il en découle que les médecins maîtrisant la langue allemande sont de moins en moins nombreux. L'allemand est l'une des trois langues nationales et, selon moi, on ne peut pas tenir rigueur aux citoyens allant consulter un médecin en Communauté germanophone de vouloir s'exprimer dans leur langue maternelle précisément en matière de soins de santé.

Je me permets dès lors de vous poser les questions suivantes :

1) Quel est le nombre de médecins généralistes supplémentaires dont on aurait besoin en Belgique ? Disposez-vous de chiffres spécifiques pour la Communauté germanophone ?

1) Quel est le nombre de médecins spécialistes supplémentaires dont on aurait besoin en Belgique ? Disposez-vous de chiffres spécifiques pour la Communauté germanophone

3) Que pensez-vous d'un contingent propre de numéros INAMI pour les étudiants germanophones ?

4) Pouvez-vous envisager la libéralisation du système ?

5) Pouvez-vous envisager une augmentation du nombre de numéros INAMI ? Que pensez-vous de la proposition qui vise à faire en sorte que les médecins disposant encore de leur numéro INAMI mais n'exerçant plus la profession pleinement ne soient plus pris en compte dans la programmation des nouveaux numéros ?

6) Que comptez-vous faire pour lutter contre la pénurie de médecins particulièrement en zone rurale ?

Réponse reçue le 24 mars 2022 :

1) Die Planungskommission-Medizinisches Angebot bewertet das Gleichgewicht zwischen dem Angebot an und der Nachfrage nach Allgemeinmedizin.

Diese Arbeit umfasst eine dreiteilige Untersuchung. In einer ersten Phase wird aufgrund einer Datenverknüpfung ein Bild der derzeit tätigen Ärztepopulation bekommen. In einem nächsten Schritt wird ein Basisszenario erstellt, um die Entwicklung der Berufsgruppe unter unveränderten Bedingungen einschätzen zu können.

Diese beiden Phasen wurden abgeschlossen und deren Ergebnisse wurden während der Plenarsitzung der Planungskommission genehmigt. Die Abschlussberichte sind auf der Website des FÖD Volksgesundheit über die folgenden Links verfügbar:

NL: https://overlegorganen.gezondheid.belgie.be/nl/documenten/hwf-artsen-op-de-arbeidsmarkt-2004-2016

https://overlegorganen.gezondheid.belgie.be/nl/documenten/hwf-basisscenarios-van-de-evolutie-van-de-workforce-artsen-2016-2036

FR: https://organesdeconcertation.sante.belgique.be/fr/documents/hwf-medecins-sur-le-marche-du-travail-2004-2016

https://organesdeconcertation.sante.belgique.be/fr/documents/hwf-scenarios-de-base-de-levolution-de-la-force-de-travail-medecins-2016-2036

In den Berichten über die Datenverknüpfung wird aufgrund des Kriteriums des Wohnsitzes der Situation der Deutschsprachigen Gemeinschaft besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Wurden relevante Ergebnisse für ein Fachgebiet gefunden (vgl. Problem kleine Anzahlen), wurden diese in Tabelle 19 jedes Einzelberichts aufgeführt.

Die Szenarien werden für die Französische Gemeinschaft und die Flämische Gemeinschaft erstellt, weil der Ausgangspunkt dieser Szenarien die Medizinstudienplätze an den Universitäten beider Gemeinschaften ist.

Die dritte Phase der Untersuchung wird derzeit durchgeführt und die Arbeitsgruppe Ärzte der Planungskommission befasst sich mit der Entwicklung alternativer Szenarien. Diese alternativen Szenarien versuchen, aktuelle und zu erwartende Entwicklungen in die Arbeitskräfteprognosen zu integrieren.

Diese Arbeit wird zu einer Stellungnahme für den Minister über die Medizinstudienplätze (Quote) führen, die erforderlich sind, um (weiterhin) ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu gewährleisten.

2) Parallel zu den Arbeiten über die Allgemeinmedizin untersucht die Planungskommission die Entwicklung der im Rahmen des LIKIV-Kostenerstattungssystems ausgeübten medizinischen Fachgebiete.

Die Planungskommission erarbeitete 30 Basisszenarien für die verschiedenen medizinischen Fachgebiete. Diese können über den Link zu den oben genannten Basisszenarien eingesehen werden. Für 12 ausgewählte Fachgebiete werden derzeit Alternativszenarien erarbeitet. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird die Kommission in der Lage sein, mit Gründen versehene Stellungnahmen über die für die einzelnen Fachgebiete erforderlichen Studienplätze abzugeben. Voraussichtlich werden diese Arbeiten im ersten Semester 2022 abgeschlossen sein.

3) & 4) Die Gesetzgebung und die praktische Ausgestaltung des Quotensystems sind stark auf eine Angleichung mit der flämischen und franzözischen Gemeinschaft ausgerichtet; ihre Ausbildungseinrichtungen regulieren die Studienplätze in der Grundausbildung.

Ich bin offen dafür, die Möglichkeiten mit den verschiedenen Gemeinschaften zu erkunden. In diesem Zusammenhang beziehe ich mich auf die Absicht, ein interföderales Beratungsorgan einzurichten.

Ich bin nicht für eine Liberalisierung des Systems. Es ist meine Absicht, eine optimale Planung des medizinischen Angebots zu ermöglichen, damit Qualitätspflege durch qualifizierte Berufsfachkräfte geleistet werden kann, deren Anzahl den Bedürfnissen der Bevölkerung angemessen ist. Außerdem beabsichtige ich, eine gute Synergie mit den Partnern zu gewährleisten, bei der jeder Partner seine Verantwortung übernimmt.

5) Bei der Festlegung der Quoten werden die von Ihnen angegebenen (erwarteten) Aktivitätsrückgänge und Austritte tatsächlich berücksichtigt. Der Anteil der nicht tätigen Ärzte ist aufgrund der im Rahmen des PlanKad-Projekts durchgeführten Datenverknüpfungen bekannt und wird in den Arbeitskräfteprognosen berücksichtigt.

Die gesetzliche Quote wurde in den letzten Jahren aufgrund der Stellungnahme der Planungskommission systematisch erhöht. Innerhalb dieser allgemeinen Quote wurde den Gemeinschaften in der letzten Stellungnahme empfohlen, einen angemessenen Anteil Studienplätze in der Allgemeinmedizin zu gewährleisten. Die föderale Planungskommission kann diese Stellungnahme den Gemeinschaften nur zu Informationszwecken übermitteln, weil die Festlegung der Subquoten zur ausschließlichen Zuständigkeit der Gemeinschaften gehört.

6) Seit der sechsten Staatsreform fällt diese Angelegenheit in die Zuständigkeit der Gemeinschaften. Initiativen zur Förderung der regionalen Verbreitung müssen daher auf regionaler Ebene ergriffen werden. Die föderale Ebene ist für das Gesamtangebot an Pflegeerbringern auf nationaler Ebene zuständig.

Ziel der verschiedenen Impulseo-Fonds ist es, die Niederlassung von Hausärzten in Gebieten, wo es wenig Hausärtze gibt, zu fördern.

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1) La Commission de planification - Offre médicale étudie l’équilibre entre l’offre et la demande en médecine générale.

Elle procède en trois étapes. Lors de la première étape, un croisement de données lui permet d’obtenir une image de la population de médecins actifs à ce moment-là. Lors de l’étape suivante, elle établit un scénario de base pour estimer l’évolution de ce groupe professionnel à conditions inchangées.

Ces deux étapes sont terminées et l’assemblée plénière de la Commission de planification a validé les résultats. Les rapports finaux sont disponibles sur le site du service public fédéral (SPF) Santé publique. Les hyperliens sont les suivants:

NL: https://overlegorganen.gezondheid.belgie.be/nl/documenten/hwf-artsen-op-de-arbeidsmarkt-2004-2016

https://overlegorganen.gezondheid.belgie.be/nl/documenten/hwf-basisscenarios-van-de-evolutie-van-de-workforce-artsen-2016-2036

FR: https://organesdeconcertation.sante.belgique.be/fr/documents/hwf-medecins-sur-le-marche-du-travail-2004-2016

https://organesdeconcertation.sante.belgique.be/fr/documents/hwf-scenarios-de-base-de-levolution-de-la-force-de-travail-medecins-2016-2036

Dans les rapports sur le croisement de données, une attention particulière est accordée à la situation de la Communauté germanophone sur la base du critère «domicile». Si des résultats pertinents ont été obtenus pour une spécialité (cf. le problème des petits nombres), ils sont repris dans le tableau 19 de chaque rapport individuel.

Les scénarios sont élaborés pour la Communauté française et la Communauté flamande étant donné que le point de départ de ces scénarios est le flux entrant dans les études de médecine dans les établissements universitaires de ces deux Communautés.

La troisième étape est actuellement en cours: le groupe de travail «Médecins» de la Commission de planification réfléchit à des scénarios alternatifs. Dans ceux-ci, il s’efforce d’intégrer les évolutions récentes et attendues dans les projections relatives à la main-d’œuvre («workforce»).

Ces travaux déboucheront sur un avis au ministre concernant le flux entrant (quota) nécessaire pour (continuer à) assurer un bon équilibre entre l’offre et la demande.

2) Parallèlement aux travaux sur la médecine générale, la Commission de planification étudie l’évolution des spécialités médicales exercées dans le cadre du système de remboursement INAMI.

La Commission de planification a élaboré trente scénarios de base pour les différentes spécialités médicales. Ils peuvent être consultés via le lien vers les scénarios de base mentionné ci-dessus. Des scénarios alternatifs sont en train d’être élaborés pour douze spécialités sélectionnées. Une fois ces travaux terminés, la Commission sera en mesure d’émettre des avis étayés sur le flux entrant nécessaire par spécialité. On s’attend à ce que ces travaux soient terminés au cours du premier semestre de 2022.

3) & 4) La législation sur le contingentement et sa mise en œuvre en pratique sont fortement axées sur une harmonisation avec la Communauté flamande et la Communauté française dont les établissements de formation régulent le flux entrant dans la formation de base.

Je suis assurément prêt à étudier avec les différentes Communautés les possibilités. Je fais référence dans ce contexte à l’intention d’établir un organe consultatif interfédéral.

Je ne suis pas favorable à une libéralisation du système. Mon objectif est de permettre une planification optimale de l’offre médicale, afin que des soins de qualité puissent être dispensés par des praticiens qualifiés dont le nombre est approprié pour répondre aux besoins de la population, et d’assurer une bonne synergie avec les partenaires et où chaque partenaire assume ses responsabilités.

5) Les réductions d’activité et départs (attendus) que vous évoquez sont bel et bien pris en compte pour la fixation des quotas. La proportion de médecins non actifs est connue grâce au croisement des données effectué dans le cadre du PlanCad et elle est prise en compte dans les projections relatives à la main-d’œuvre.

Le quota légal a systématiquement été augmenté ces dernières années – sur avis de la Commission de planification. Dans les limites de ce quota général, le dernier avis destiné aux Communautés conseillait de garantir une part adéquate à la médecine générale dans les filières de formation. La Commission de planification fédérale peut communiquer cet avis aux Communautés à titre informatif uniquement étant donné que la fixation des sous-quotas relève intégralement de la compétence des Communautés.

6) Les Communautés sont compétentes pour cette matière depuis la sixième réforme de l’État. Les initiatives visant à favoriser la répartition régionale doivent dès lors être prises à l’échelon régional. Le niveau fédéral est compétent pour l’offre globale de dispensateurs de soins au niveau national.

Les différents fonds Impulseo notamment visent à soutenir l’implantation de médecins généralistes dans les régions où ils sont peu nombreux.