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Question écrite n° 7-1334

de Alexander Miesen (MR) du 24 aôut 2021

à la vice-première ministre et ministre des Affaires étrangères, des Affaires européennes et du Commerce extérieur, et des Institutions culturelles fédérales

Volksrepublik China - Taiwan - Menschenrechte République populaire de Chine - Taïwan - Droits de l'homme

Chine
droits de l'homme
Taïwan
question de la mer de Chine Méridionale

Chronologie

24/8/2021Envoi question (Fin du délai de réponse: 23/9/2021)
14/9/2021Réponse

Question n° 7-1334 du 24 aôut 2021 :

Diese Frage bezieht sich auf die Demokratiebewegung in Taiwan und die daraus resultierenden Repressionen durch die Volksrepublik China, gerade in Bezug auf die Missachtung der Menschenrechte. Da die Volksrepublik oftmals mit wirtschaftlichen Maßnahmen droht bei einer «Einmischung in innere Angelegenheiten», von denen auch hiesige Unternehmen betroffen wären, hat diese Frage einen transversalen Charakter.

China verschärft seinen Tonfall gegenüber Taiwan und droht als Reaktion auf angebliche Unabhängigkeitsbestrebungen mit Krieg. Die jüngsten Militäraktionen in der Straße von Taiwan seien eine Antwort auf Einmischungen durch ausländische Kräfte und Provokationen derjenigen, die nach Unabhängigkeit strebten, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Wu Qian, in Peking. Die Straße von Taiwan ist eine Meerenge zwischen der chinesischen Provinz Fujian im Westen und der Insel Taiwan im Osten. Sie verbindet das Ostchinesische mit dem Südchinesischen Meer.

Schon seit einigen Jahren betrachtet China Taiwan als abtrünnige Provinz und droht allen Staaten, die seine Unabhängigkeit anerkennen, mit Konsequenzen. Die Führung in Peking ist überzeugt, dass die demokratisch gewählte Regierung Taiwans auf eine formelle Erklärung der Unabhängigkeit zusteuert. Taiwans Präsidentin Tsai Ing Wen dagegen hat mehrfach erklärt, das Land sei bereits unabhängig und trage den Namen Republik China.

Aus Sorge um die aktuelle Entwicklung der Demokratie in der Welt erlaube ich mir deshalb, Ihnen folgende Fragen zu stellen:

1) Wie schätzen Sie die momentane Lage Taiwans ein?

2) Welche Maßnahmen unternimmt die EU, um der Friedens- und Demokratiebewegung in Taiwan gegenüber der Volksrepublik den Rücken zu stärken?

3) Welche Möglichkeiten sehen Sie, den China-Taiwan Konflikt mit Mitwirkung des Westens zu lösen?

4) Wie verhält Belgien sich momentan zu Taiwan? Welche diplomatische Beziehungen gibt es?

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La présente question porte sur le mouvement de démocratisation qui souffle à Taïwan et sur la répression par laquelle la République populaire de Chine y répond, plus précisément en ce qui concerne la violation des droits de l'homme. Le caractère transversal est justifié par le fait que la Chine brandit souvent la menace de représailles économiques en cas d'«ingérence dans ses affaires internes», lesquelles représailles affecteraient également des entreprises dans notre pays.

La Chine a durci le ton vis-à-vis de Taïwan et menace d'entrer en guerre en réaction à ce qu'elle considère être des manœuvres indépendantistes. Le porte-parole du ministère chinois de la Défense, Wu Qian, a déclaré que les activités militaires récentes dans le détroit de Taïwan étaient une réponse aux ingérences extérieures et aux provocations de forces favorables à l'indépendance. Le détroit de Taïwan est un bras de mer situé entre la province chinoise de Fujian à l'ouest et l'île de Taïwan à l'est. Il relie la mer de Chine orientale à la mer de Chine méridionale.

Depuis plusieurs années déjà, la Chine considère Taïwan comme une province renégate et menace de représailles tous les États qui en reconnaîtraient l'indépendance. Pékin est convaincu que le gouvernement démocratiquement élu de Taïwan se dirige vers une déclaration formelle d'indépendance. La présidente taïwanaise, Tsai Ing-wen, a au contraire maintes fois souligné que le pays est déjà indépendant et porte le nom de République de Chine.

Soucieux du développement actuel de la démocratie dans le monde, je me permets de vous poser les questions suivantes :

1) Comment évaluez-vous la situation actuelle à Taïwan ?

2) Quelles sont les mesures prises par l'UE pour soutenir le mouvement pour la paix et la démocratie à Taïwan face à la République populaire de Chine ?

3) Quelles possibilités entrevoyez-vous pour résoudre le conflit entre la Chine et Taïwan avec la coopération de l'Occident ?

4) Quels sont les rapports actuels de la Belgique avec Taïwan ? Quelles relations diplomatiques entretenons-nous ?

Réponse reçue le 14 septembre 2021 :

1) China und Taiwan haben unterschiedliche Auffassungen über den «Status» des Inselstaates, der de facto über eine Selbstverwaltung verfügt, die von Peking jedoch nicht anerkannt wird. China betrachtet Taiwan als «abtrünnige Provinz», die jedoch in ihrer Gesamtheit zur Volksrepublik China gehört. Peking wendet somit das «Ein-China-Prinzip» an, das besagt, dass es nur ein China gibt und dass sowohl das Festland (die Volksrepublik China) als auch Taiwan unveräußerlich zu diesem einen China gehören.

Die Politik der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen hält eine gewisse Zweideutigkeit aufrecht in Bezug auf den Status Taiwans, indem sie einerseits das «Ein-China-Prinzip» nicht gutheißt, andererseits aber auch nicht zu einer Unabhängigkeitserklärung übergeht, da dies Konsequenzen nach sich ziehen würde. China droht im letzteren Fall mit militärischer Gewalt und betrachtet die Wiedervereinigung Taiwans mit dem Festland als sein Vorrecht und als ein anzustrebendes Ziel.

Peking weigert sich, diplomatische Beziehungen zu Ländern aufzunehmen, die Taiwan offiziell anerkennen und diplomatische Beziehungen zu diesen zu unterhalten. Heute gibt es weltweit 15 Länder, die Taiwan anerkennen und somit keine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik China unterhalten.

China versucht auf vielfältige Weise, Taiwan mit politischen, wirtschaftlichen und militärischen Mitteln unter Druck zu setzen.

Peking erschwert oder verhindert die Teilnahme Taiwans an multilateralen Foren, da Taiwan nicht als UN-Mitgliedstaat anerkannt wird. Das chinesische Militär greift regelmäßig in den taiwanesischen Luftraum und in die Gewässer um die Insel ein. Außerdem nutzt China seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss, um Investitionen in Taiwan zu blockieren. Diese Maßnahmen schränken Taiwans Handlungsspielraum auf der internationalen Bühne ein, haben jedoch nicht verhindert, dass der Inselstaat seit den 1980er Jahren ein hohes Maß an Wohlstand und demokratischer Entwicklung erreicht hat.

2) Taiwan ist eine demokratische und pluralistische Gesellschaft, die sich durch das reibungslose Funktionieren ihrer Einrichtungen und die Achtung der Rechtsstaatlichkeit auszeichnet. Die Europäische Union und Taiwan teilen also viele Werte wie Demokratie, Achtung der Menschenrechte und Minderheitenrechte usw. Die EU ruft zu einem konstruktiven und friedlichen Dialog, zur Zusammenarbeit und zu vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen China und Taiwan auf, um den Frieden in der indo-pazifischen Region zu sichern.

Gleichzeitig setzt sich die EU für praktische Lösungen ein, die eine sinnvolle Beteiligung Taiwans im internationalen Kontext ermöglichen, sofern dies mit der «Ein-China-Politik» vereinbar ist, die sowohl die EU als auch unser Land anerkennen. Diesem Prinzip zufolge unterhält die EU keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, aber wirkt auf eine technische Zusammenarbeit mit Taiwan in verschiedenen Bereichen (Wirtschaft, Kultur, usw.) hin.

Die EU unterhält ebenfalls wichtige und erfolgreiche Handelsbeziehungen mit Taipeh.

Das Europäische Parlament sprach sich in einer Entschließung vom 20. Januar 2021 («Umsetzung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik – Jahresbericht 2020») für eine engagierte EU-Politik im indo-pazifischen Raum und für konstruktive und friedliche Beziehungen zwischen China und Taiwan aus.

3) Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keinen militärischen Konflikt im klassischen Sinne zwischen China und Taiwan. Dennoch dringt das chinesische Militär regelmäßig in den taiwanesischen Luft- und Seeraum ein. Diese chinesischen Manöver geben den westlichen Ländern Anlass zur Besorgnis, vor allem, weil sie immer häufiger vorkommen. Kürzlich wurde eine Strategie für den indopazifischen Raum entwickelt und von der Europäischen Union gebilligt (2021), in der bekräftigt wird, dass zur Freiheit der Schifffahrt in diesem Gebiet beitragen für den Westen unbedingt erforderlich ist.

Die westlichen Länder verfolgen ebenfalls die «Ein-China-Politik», was bedeutet, dass sie die Behörden in Peking als legitime Vertreter Chinas anerkennen, sich aber gleichzeitig weigern, zu ihren territorialen Forderungen Stellung zu nehmen – wir nehmen dies lediglich zur Kenntnis. Diese Politik steht im Gegensatz zu dem von Peking verteidigten «Ein-China-Prinzip», das Taiwan als untrennbaren Teil des chinesischen Territoriums betrachtet.

4) Belgien unterstützt – wie die Europäische Union – eine «Ein-China-Politik».

Belgien unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan.

Dies hindert unser Land jedoch nicht daran, Handelsbeziehungen mit Taiwan zu unterhalten.

Unser Land ist in Taiwan durch das «Belgian Office, Taipei» vertreten.

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1) La Chine et Taïwan ont une lecture différente du «statut» de la nation insulaire qui jouit d’une autonomie gouvernementale de facto, bien que celle-ci ne soit pas reconnue par Pékin. La Chine considère Taïwan comme une «province renégate» qui appartient néanmoins à la République populaire de Chine dans son intégralité. Pékin applique donc le «Principe de la Chine unique», qui stipule qu’il n’existe qu’une seule Chine et que le continent (la République populaire de Chine) et Taïwan font inaliénablement partie de cette Chine unique.

La politique de la présidente taïwanaise Tsai Ing-wen maintient une certaine ambiguïté quant au statut de Taïwan, d’une part en n’approuvant pas le «Principe de la Chine unique», mais d’autre part en ne procédant pas non plus à une déclaration d’indépendance compte tenu des répercussions que cela entraînerait. En effet, la Chine menace de recourir à la force militaire dans ce dernier scénario et considère la réunification de Taïwan avec le continent comme sa prérogative et comme un objectif à atteindre.

Pékin refuse d’établir des liens diplomatiques avec les pays qui reconnaissent officiellement Taïwan et entretiennent des relations diplomatiques avec l’île. Actuellement, quinze pays dans le monde reconnaissent Taïwan et n’entretiennent par conséquent pas de relations diplomatiques avec la République populaire de Chine.

La Chine tente de faire pression sur Taïwan de nombreuses manières, en utilisant des moyens politiques, économiques et militaires.

Pékin rend difficile, voire impossible, la participation de Taïwan aux forums multilatéraux, car l’île n’est pas reconnue comme un État membre des Nations unies. L’armée chinoise intervient régulièrement dans l’espace aérien taïwanais et dans les eaux entourant l’île. En outre, la Chine utilise également son poids politique et économique pour bloquer les investissements à Taïwan. Ces actions limitent la marge de manœuvre de Taïwan sur la scène internationale, mais n’ont pas empêché la nation insulaire d’atteindre un haut degré de prospérité et de développement démocratique depuis les années 1980.

2) Taïwan est une société démocratique et pluraliste caractérisée par le bon fonctionnement de ses institutions et le respect de l’État de droit. L’Union européenne et Taïwan partagent donc diverses valeurs telles que la démocratie, le respect des droits humains et des minorités, etc. L’UE appelle à un dialogue constructif et pacifique, à une coopération et à des mesures de confiance entre la Chine et Taïwan afin de préserver la paix dans la région indo-pacifique.

Dans le même temps, l’UE promeut des solutions pratiques pour permettre à Taïwan de participer de manière significative au contexte international, lorsque cela peut être concilié avec la «politique de la Chine unique» à laquelle l’UE et notre pays souscrivent. En vertu de ce principe, l’UE n’entretient pas de relations diplomatiques avec Taïwan mais poursuit une coopération technique avec Taïwan dans divers domaines (économique, culturel, etc.).

L’UE entretient également des relations commerciales importantes et prospères avec Taipei.

Le Parlement européen, dans une résolution du 20 janvier 2021 («Mise en œuvre de la politique étrangère et de sécurité commune – Rapport annuel 2020»), s’est prononcé en faveur d’une politique européenne engagée dans la région indo-pacifique et de relations constructives et pacifiques entre la Chine et Taïwan.

3) Il n’y a pas, à ce stade, de conflit militaire au sens classique du terme entre la Chine et Taïwan. Néanmoins, l’armée chinoise procède régulièrement à des incursions dans l’espace maritime et aérien taïwanais. Ces manœuvres chinoises suscitent des inquiétudes de la part des pays occidentaux, notamment au vu de l’augmentation de leur fréquence. Une stratégie indo-pacifique a récemment été développée et approuvée par l’Union européenne (2021) pour rappeler la nécessité, pour l’Occident notamment, de contribuer au respect de la liberté de navigation dans la zone.

Les pays occidentaux appliquent également la politique de la Chine unique («One China Policy») qui implique une reconnaissance des autorités de Pékin comme représentantes légitimes de la Chine mais, en parallèle, un refus de se prononcer sur les exigences territoriales de celles-ci – nous ne faisons qu’en prendre acte. Cette politique s’oppose au «One China Principle» que défend Pékin et qui considère que Taïwan est une partie inaliénable du territoire chinois.

4) La Belgique – comme l’Union européenne – souscrit à la politique de la Chine unique («One China Policy») précitée.

La Belgique n’entretient pas de relations diplomatiques avec Taïwan.

Cela n’empêche toutefois pas notre pays d’entretenir des relations commerciales avec Taïwan. Notre pays est représenté à Taïwan par le «Belgian Office, Taipei».